Heizlüfter statt Gasheizung: Warum diese Idee nicht funktionieren wird - FOCUS online

2022-10-22 20:20:22 By : Mr. Junrong Fu

Wer seine Wohnung bisher mit Gas heizt, dem wird jetzt schon flau beim Gedanken an den Winter, denn Gas ist teuer wie nie. Im Internet kommt die Idee auf, statt mit Gas mit einem Heizlüfter für Wärme zu sorgen. Nur, ist Strom wirklich billiger als Gas?

Heizlüfter sind in normalen Zeiten ohne Gasknappheit eine Lösung für Räume, die schnell aber kurz warm sein müssen, etwa für Badezimmer oder Wohnmobile. Der Vorteil ist: Sie brauchen nur Strom, sind mobil einsetzbar und es wird schnell warm. Der Nachteil ist: die Luft kühlt auch schnell wieder ab und die kleinen Öfen sind wahre Stromfresser.

Doch statt viel Geld in eine neue Heizung zu stecken oder am Ende des Winters eine exorbitante Rechnung begleichen zu müssen, gibt es jetzt einige Verbraucher, die sich in den sozialen Medien über Heizlüfter als Alternative zur Gasheizung schlau machen. Die folgende Rechnung der „ Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung “ zeigt, ob sich das lohnt.

Es kommt auf die Dämmung Ihrer Immobilie an, wie hoch der Verbrauch eines Heizlüfters ist. Die „FAS“ rechnet mit 60 bis 150 Watt pro Stunde pro Quadratmeter Raumfläche. Dieser Verbrauch sei für Strom und Gas gleich. Bei einem angenommenen Verbrauch von 100 Watt, benötigt man zum Heizen mit Strom in einer 50-Quadratmeter-Wohnung als 5000 Watt pro Stunde.

Ein Heizlüfter schafft in der Regel zwischen 250 und 3000 Watt. Für Räume ab etwa 25 Quadratmeter empfehlen Experten einen Heizlüfter mit einer Leistung von rund 2000 Watt. Mehr als 2500 Watt sollten es aber nicht sein - eine hohe Wattzahl hat keine Auswirkung auf das Heizen, sondern treibt lediglich die Stromkosten in die Höhe. Für Bewohner eines Gebäudes mit gutem Energieeffizienzstandard reichten Geräte mit 1000 bis 1500 Watt. Die FAS rechnet mit einem Gerät von 1000 Watt. Um die gesamte Wohnung mit 50 Quadratmetern zu heizen wären also fünf Geräte nötig. Diese kosten zwischen 40 und 50 Euro.

In Deutschland spricht man von einer durchschnittlichen Heizperiode von einem halben Jahr - also 182 Tagen. Die FAS rechnet zudem damit, dass Sie zehn Stunden am Tag heizen.

5000 Watt x 10 Stunden x 182 Tage = 9100 Kilowattstunden Strom, der benötigt wird, um eine 50-Quadratmeter-Wohnung ein halbes Jahr lang mit einem Heizlüfter zu heizen.

Bei einem Strompreis von aktuell 37,21 Cent im Schnitt sind das 3386 Euro Stromkosten, plus Anschaffungskosten.

Aktuell kostet Gas 10,96 Cent pro Kilowattstunde. Das heißt, das Heizen mit Gas kostet für unsere Beispielwohnung rund 1000 Euro . Heizen mit Gas kostet also nur ein Drittel so viel wie Heizen mit Strom. Noch! Steigt der Gaspreis, etwa wie von der Verbraucherzentrale angenommen, um 300 Prozent, könnte es schnell anders aussehen.

Bedenken sollten Heißlüft-Fans aber, dass auch Strom zum größten Teil aus fossilen Brennstoffen hergestellt wird. . Der Strompreis wird also weiter steigen, solange Gas und Öl teurer werden. Dass ein Heizlüfter eine gute Alternative zum Heizen mit Gas oder Öl wird, ist also bisher nicht abzusehen.

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Die Heizlüfter werden allerdings in dem Moment zu wertvollen Alternative, wenn das Gas ausgeht, der Strom aber noch da ist.

Sonntag, 10.07.2022 | 09:53 | Robert Peter  | 1 Antwort

Ich muss bei diesem Beitrag schmunzeln, da ich ein Ferienhaus habe mit genau 50 Quadratmeter. Ich habe in diesem Haus im Wohnzimmer 2 Konvektoren mit 2KW gehabt gesteuert über eine intrigierte Schaltuhr. Im Bad hatte ich ebenso einen Elektroheizkörper mit 750 KW mit Schaltuhr. Zwei kleine Nebenzimmer hatten auch zwei Konvektoren mit 1000 KW. In Funktion waren Hauptsächlich, die Wohnzimmer Konvektoren und der im Bad. Ich hatte Ökostrom und der Verbrauch Betrug 8000kW/h Jährlich. Abschlag monatlich 250€ . Der Strompreis war ca 30 Cent pro Kilowattstunde. Gekocht habe ich ebenso elektrisch . Fazit ich habe auf Gas umgestellt mit Kamin .

die bessere Wahl. Die macht aus 1kw Strom 4kw Wärme, die Stromrechnung viertelt sich also in etwa. Dazu einen holzofen für die eiskalten Tage.

Samstag, 02.07.2022 | 18:40 | Daniela Duck  | 1 Antwort

Egal wie ich heize - wenn ich eine bestimmte Energiemenge aus Gas oder Strom in ein System reindrücke - und sei es in ein Zimmer - bewirke ich immer das gleiche… ob isoliert oder nicht…! Physikalisches Grundgesetz ….!! Da nehme ich eben die billigere Energie… das ist zZt Gas…!! Das geht in „schlaue“ grüne Regierungköpfe dann doch nicht rein… das Chaos sieht man…!!

Gas aber irgendwann mal kontingentiert wird ist Heizen mit Strom für viele die letzte Möglichkeit. Ebenso für den Herbst wenn es noch nicht so kalt ist,so lese ich den Artikel.( Hoffentlich gibts dann aber noch Strom )

keine gute Idee. Leipziger Energiebörse Strompreis verteuert sich um 320 % in einem Jahr. Die Strombörsen sind auf Rekordjagd. Verbraucher müssen noch höhere Strompreise bezahlen.

… jaaa… am besten mit Kohlebecken wie im Mittelalter… Wofür haben wir noch einmal eine Regierung? Sicher ist es jetzt eine Krise, die die Politik aber selbst herauf beschworen hat. Deshalb hilft nichts, als die Bürger bei den hohen Preisen Unterstützung zu zahlen. Alles andere, wie unseriöse Sparmaßnahmen sind nicht das Richtige. Geschuldet ist das Ganze der Ideologie der Grünen, die zuerst alles abschalten ohne vorher für Ersatz zu sorgen. Dann wird aus Gas auch noch selbst im Mai Strom hergestellt… AKW weiter laufen lassen für den vielen Stromverbrauch durch Elektroautos und in Bälde Wärmepumpen. Erneuerbare Energie stagniert immer noch und wird so schnell kein Ersatz für Gasausfälle sein. Nord Stream2 ist bereits mit Gas bestückt…. Die Ideologie hindert mal wieder den Blick auf die

keine gute Zeit. Es ist ganz schwierig sich für eine Energiequelle zu entscheiden. Was gestern gut ( und gefördert wurde ) ist dann heute schlecht und wird verteufelt. Auch eine vernünftige Alternative zeigt sich im Moment nicht wirklich auf. Für den Altbestand von Gebäuden sehe ich ( nach Rücksprache mit Fachleuten ) keine wirkliche Lösung. Man kann eigentlich nur hoffen, dass wir milde Winter bekommen und man die Heizkosten stemmen kann. Von der Politik erwarte ich keine Hilfe. Dort meint man mit Sparappellen und Vorschlägen die so nicht durchzusetzen sind über die Zeit zu kommen.

Samstag, 02.07.2022 | 17:29 | Josef Hefele  | 1 Antwort

Deutschen Stromnetzes. Man kann Gas / Öl was eine Energie von rd. 10 kW pro m3 / Liter enthält nicht mit Strom ersetzen. Öl-, Kohle-, Atom-, Gas-Kraftwerke haben Umwandlungsverluste von 40 bis 67%. Von 1 kW Primärenergie stehen an der Steckdose nur 0,33 -0,40 kW, GuD 0,60 kW zur Verfügung. Ein 1985 erbautes Einfamilienhaus verbraucht in einer Annahme, Nov. bis Feb rd. 4.000 kW/Monat, März rd. 3000 kW, Okt. u. April rd. 1500 kW/Monat sowie Mai u. Sept. rd. 400 kW/Monat, ergibt einen Jahresverbrauch von rd. 22.800 kW. Das würde bedeuten, dass in den Kraftwerken für diesen Blödsinn Heizlüfter einzusetzen rd. 38.000 kW (GuD) bis rd. 69.090 kW an Primärenergie zur Stromerzeugung notwendig wären. Neuere Wohnung 70 – 100 m2 benötigen rd. 2.500 bis 5.000 kW/Jahr, EFH rd. 4.000 bis 6.000 kW/Jahr.

mathematische Abhandlung. Wer immer dies liest, nachrechnen tut es sowieso niemand..................

Samstag, 02.07.2022 | 17:14 | Ulrich Windmüller  | 2 Antworten

die haben ihr Haus energetisch saniert. Mir könnte Putin das Gas abdrehen, ich würde es nicht merken. Ein Teelicht liefert 30 Watt Wärmeleistung. Mit 1500 Teelichtern von Ikea könnte ich in der größten Not die Bude heizen. Aber was wurde vor Jahren gegen energetische Sanierung polemisiert.

Es wurde noch nie gegen irgendwelche energetischen Sanierungen polemisiert. Wie kommen Sie denn bloß darauf?

Samstag, 02.07.2022 | 16:47 | lana stempel  | 1 Antwort

Wenn die frieren, verheizen sie auch die Möbel. Wenn eine unverschämte Rechnung kommt, wird es Unruhen geben. Irgendwann werden sich die meisten weigern, mitzumachen und bezahlt nichts.

ist doch quatsch. Der Mehrheit der Deutschen geht es finanziell gut. Die Jammernden jammern immer. Sind 2 Prozent. Die anderen müssen sich nicht einscjränken. Die Flughäfen sind voll, die Bars und Klubs auch, niemand muss wirklich kürzer treten. Unruhen. So ein Querdenkermüll.

ein Zimmer täglich 10 Std. lang mit einem 2-KW Heizlüfter zu beheizen, erinnert mich persönlich jetzt eher an eine Sauna, als an die Situation, damit in einer Situation einen Notfall überbrücken zu müssen. Geht dieser Artikel nicht irgendwie wieder mal an der Realität vorbei?